Bessere Besprechungen?

Auch wenn die katastrophalen Aspekte überwiegen, Corona hatte seine guten Seiten. Beispielsweise erklärt Kommunikationspapst Schulz von Thun in einem Interview mit dem SPIEGEL, dass er zum Schreiben seines neuen Buches nur gekommen sei, weil coronabedingt fast alle Außentermine über Monate abgesagt werden mussten. Aber auch ich entdecke immer wieder Vorteile, die mit Corona einhergehen. Vor gut zehn Jahren wurden die verschwendeten Mittel für ineffiziente Meetings, Besprechungen oder vielsagenden „Sitzungen“ auf ca. 20 Mrd.€ geschätzt. Es werden mittlerweile kaum weniger sein. In der Vor-Coronazeit (wer erinnert sich noch?) war es schwer, einer Besprechung als Berater möglichst unauffällig beizuwohnen: setzte man sich an den Rand oder in die zweite Reihe, hörte man nur, sah aber nicht die Veränderungen in den Gesichtern der Beteiligten im Laufe des Geschehens. Auch die Körpersprache ließ sich kaum beobachten. Andererseits konnte man auch neben dem CEO oder der Gesprächsleiterin Platz nehmen. Nur war so die notwendige Rolle des „Nicht-teilnehmenden Beobachters“ nicht auszufüllen. Als der oder die Fremde änderte man das Besprechungsgeschehen. Unweigerlich. Man wurde – ungewollt – zum mitbeeinflussenden Teilnehmer. Hilfe war zwar auch so möglich, aber sie wäre erfolgreicher gewesen, wenn man sich in einen unsichtbaren Geist oder in eine Maus hinter den Vorhängen hätte verwandeln können.

Konferenz

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Heute, wo alle Besprechungsteilnehmer an die geöffneten Notebooks mehr als gewöhnt sind, hat man es als Berater viel leichter und kann entscheidend bessere Hinweise geben. Ob aus dem zentral aufgestellten Notebook nun eine Kollegin aus der Zentrale zugeschaltet ist oder ein schweigender Beobachter: das Besprechungsgeschehen werden sie nur verändern, wenn sie lautstark Ihre Stimme erheben. Die Kollegin mag das wollen, der Coach sicherlich nicht! Für ihn ist das Ideal des „Nicht-teilnehmenden Beobachters“ nun Wirklichkeit geworden. Und mit jedem Upgrade der Home-Office-Ausstattung der digitalen Helferlein werden Bild- und Tonübertragung noch genauer. Corona und der folgenden Adaption an allgegenwärtige Notebooks sei Dank!
Tja, wie zufrieden sind Sie eigentlich mit ihren Meetings?

Auch hier nachlesbar: https://www.linkedin.com/pulse/bessere-besprechungen-dr-dirk-getschmann

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